Der Regierungsentwurf für ein „Gesetz zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland“ vom 4. Juni 2025 verfolgt das Ziel, durch steuerliche Maßnahmen Investitionen zu fördern, die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu erhöhen und gezielte Impulse für Wachstum und Innovation zu setzen. Das Gesetz ist Teil eines steuerlichen Investitionssofortprogramms, das auf dem Koalitionsbeschluss vom 28. Mai 2025 basiert und kurzfristige sowie langfristige Entlastungen für Unternehmen schaffen soll. Der Gesetzgebungsprozess wurde bereits eingeleitet. Eine zügige Umsetzung ist beabsichtigt, allerdings noch nicht gesichert, da der Bundesrat und die Länder Fragen zur Finanzierung und zur Lastenverteilung der zu erwartenden Steuerausfälle haben.
„Wir begrüßen, dass die neue Bundesregierung, nach langem Warnen der Unternehmensverbände, den Standort Deutschland mit dem steuerlichen Investitionssofortprogramm für die Wirtschaft stärken will. Das setzt mit steuerlichen Entlastungen gute Wirtschaftsimpulse,“ sagt Dr. Michael Oelck, Hauptgeschäftsführer des LandBauTechnik-Bundesverband e.V. Die Förderung von modernerer Technik und Klimaschutz stehen im Vordergrund. Kurzfristig sollen höhere Abschreibungen mit einem sogenannten Investitions-Booster, u.a. mit einer degressiven Abschreibung von beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens (z.B. Maschinen, Fahrzeuge, Einrichtungen) möglich werden. Steuerliche Entlastungen sollen zudem mittelfristig bei der Senkung des Körperschaftsteuersatzes und der Thesaurierungssteuersätze für nicht entnommene Gewinne kommen. Damit werden besonders die kleinen und mittleren Unternehmen und Personengesellschaften im Handel und Handwerk gefördert, um daraus Eigenkapital für kommende Investitionen bilden zu können.
Dr. Michael Oelck, Hauptgeschäftsführer LBT
Auch der Deutsche Bauernverband sieht damit für land- und forstwirtschaftliche Betriebe einen starken Investitionsanreiz und einen ersten wichtigen Schritt, der nun zügig umgesetzt werden sollte. Es fehlen bisher allerdings weitere wichtige Schritte, wie die schnelle Wiedereinführung der Agrardiesel-Rückvergütung, die im Koalitionsvertrag vereinbart wurden. Auch ist das Investitionsklima bei den Kunden noch eher verhalten, da es weiterhin Risiken gibt, die politischer (Zölle), klimatischer (Witterung) oder wirtschaftlicher (gestiegene Kosten) Natur sind.
Dr. Marcus Bertelsmeier, Vizepräsident LBT
„Darüber hinaus mahnen wir weiterhin die Bürokratieentlastung und die Senkung der Energiekosten an, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu verbessern“, so Dr. Marcus Bertelsmeier, Vizepräsident des LandBauTechnik- Bundesverband e.V.
Der LandBauTechnik Bundesverband e.V. führt durch die Fachberatungs- und Informationsstelle (FIS) regelmäßig Konjunkturbefragungen der Branche durch. Die Umsatzerwartungen der Händler an die nähere Zukunft werden aktuell langsam besser, nur noch 40 Prozent – zuvor über 60 Prozent – aller Fachbetriebe sehen pessimistisch in die Zukunft. Es ist Lagerware abverkauft worden und die Maschinenbestände haben sich im Vergleich zum Vorjahr z.T. deutlich reduziert. Auf ihren Service aus Werkstatt- und Ersatzteilbereich bauen die Händlerkollegen vehement. 60 Prozent erwarten nun ein Zuwachs im Werkstattumsatz. (LH)